Montag, 22. Juni 2009

Die Autofahrer

Gar gruselige Geschichten sind von den Münchner Autofahrern zu vernehmen - sie seien bei grüner Ampel schneller auf der Hupe als nach dem "o'zapft is" im Bierzelt. Stimmt - das hat aber seinen Grund. Da die Signalanlagen lange genug rot bleiben, um selbst eine italienische "Bio"-Tomate verrotten zu lassen, muss aus den kurzen Grünphasen natürlich das Optimum herausgeholt werden. Also schnell aufs Gas, auf 60 beschleunigen und rollen lassen. Für Provinzler ist das zunächst erschreckend, aber ich finde es mittlerweile viel entspannter als die Schnarchorgien an den Ampeln kleinerer Städte.

Noch ein Nachtrag zu den Radfahrern: Deren Motivation ist eine ähnliche wie die der Autofahrer, nur haben sie zusätzlich den Frust, dass sie sich aus eigener Kraft fortbewegen müssen und dem in diesem Sommer unverschämt schlechten Wetter ausgesetzt sind.

Ein Update: Rowdies verbessern den Verkehrsfluss.

Münchner Bierweisheiten in Würzburg

Man findet aber auch überall Menschen, die München-Experten sind. Auf dem Würzburger U&D hat mich nach dem grandiosen Sterne-Konzert ein besoffener Halbpunk vollgelabert, was für ein Kaff Würzburg und wie schlimm Bayern sei, und München erst...

Aber richtig schockiert war er dann, als er kürzlich in Freudenstadt im Schwarzwald zu Besuch war. Nach einer ausführlichen Diskussion über die schreckliche pietistische Spießigkeit der Baden-Württemberger einigten wir uns schließlich darauf, dass München (wo er auch einige Jahre zugebracht hatte) eigentlich doch ganz toll ist. Ich war auch etwas angeschlagen - so dass meine Schlagfertigkeit nicht mehr ausgereicht hätte, das Heimatländle zu verteidigen, ohne von dem Punk eins auf die Mütze zu bekommen.

Schließlich hat er sich getrollt, nachdem er lallend angekündigt hatte, sich jetzt rauswerfen zu lassen. Anscheinend wollte er eine kleine Zündelei mit ein paar Flyern starten - was aber daran scheiterte, dass ihm dauernd das Feuerzeug aus der Hand gefallen ist. Bedauerlich, in welchem Zustand sich die revolutionären Kräfte in unserem Land befinden.